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ministersohn kehrt früher zurück, die königstochter aber wählt den gärtnersohn. Als dieser einmal auf einer reise ist, fällt der ring einem juden in die hände, der ihn mit seiner hilfe arm macht. Der gärtnersohn kommt in das land der mäuse. Die königin versammelt die mäuse. Drei kleine wissen, wo der ring ist. Eine maus mit dem schwanz in das lampenöl und dann in das pfefferfass, steckt ihn dem juden in die nase: niest: ring fällt heraus. Die mäuse lassen den ring ins meer fallen, finden ihn im innern eines fisches. Alles wie früher.

Oa. Afrikanische neger. Akuapim-land (Petermann, 1856, s. 470). Ein europäer hat drei söhne. Der älteste kommt zum teufel, der ihm beim aufbruch zur jagd eine tabaksdose giebt und ihm verbietet ein bestimmtes zimmer zu öffnen. Der junge öffnet es: in dem zimmer blut, die dose fällt auf den boden ins blut. Hat das blut noch nicht aus einer vertiefung der dose gewaschen, als der teufel zurückkehrt: frisst den jungen. Ebenso ergeht es dem zweiten bruder. Als der dritte bruder Mânsâ das blut von der dose wischt, ruft jemand: „Mânsâ“. Auf dem tische karten: „Nimm uns; was du dir wünschest, geben wir dir!“ In einem dorfe baut sich der junge mit hilfe der karten ein stattliches haus. Heiratet ein mädchen namens Mânsâ. Diese bittet auf den rat ihres liebhabers ihren mann um die karten und zaubert das haus, den geliebten und sich selbst weitweg. Der mann zieht aus und sucht nach seinem haus. Auf seine bitte bringen die mäuse die karten herbei, da sie fische bekommen. „Haus mit seinen bewohnern an seinen alten platz!“ Die frau wird mit ihrem liebhaber so in ein grosses haus gemauert, dass die köpfe zu sehen sind.


Die varianten weichen von der hauptform unseres märchens besonders in folgenden punkten ab: a) Der zaubergegenstand wird nicht als belohnung einer wohltat von einem tiere geschenkt, und b) es ist nicht von einer dankbaren katze und einem dankbaren hund die rede, die den zaubergegenstand wieder herbeischaffen.[1]

Sehen wir uns die entsprechenden punkte in den angeführten varianten näher an!

Der empfang des zaubergegenstandes ist in jeder vollständigen variante verschieden. Eine feststehende neue form stellen also die varianten nicht dar.

Was den zweiten punkt betrifft, sucht der held des märchens


  1. In Ea kommt eine katze vor, aber das motiv ihres handelns ist nicht dankbarkeit.
Empfohlene Zitierweise:
Antti Aarne: Vergleichende Märchenforschungen. Société Finno-ougrienne, Helsingfors 1908, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aarne_Vergleichende_M%C3%A4rchenforschungen.djvu/79&oldid=- (Version vom 31.7.2018)