Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272 | |
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Troste! Wie können Se denn hier uf’n Weihnachtsmarcht mit mir danzen wollen?
Tischler Flocke. Worum Dieses nich, anjenehmer Jegenstand? Vor Jott jenir’ ick mir nich, un de Welt veracht’ ick, sagt Pietsch. (ihr die Hand reichend.) Ju’n Abend, Jejenstand! (zu Carolinen) Ju’n Abend, Mamsell: Carline, wenn ich mir nich irre; dieselbe Carline, die diesen Sommer uf de jrüne Wiese in Moabit so komisch stolperte un so intressant hinpurzelte, ha, ha, ha! Ja, wenn sich de Carline verlooft, des stört! Na, Kinderkens, Flocke is nich so; er läßt was vorfahren; er wird Euch was zu knabbern koofen. (tritt an die Bude) Ju’n Abend, Wagener un Kasemir, Klosterstraße Nummer 104, jeben Se mal jefälligst mir, ein viertel Pfund von die Sorte hier! – Nich wahr, des is en schönes Jedicht? Wenn Des Spontini als Oper componirt, denn rejent es Lorbeerkränze.
Rampelberger (schlägt Carolinen auf die Schulter). Juun Abend!
Caroline (erschreckend). Na, welcher Och... ach, Sie sind es, Rampelberjer? Na aber des war mal ooch wieder en Spaß, der recht nach de Caserne schmeckt!
Flocke. J sehn Se mal, Rampelberjer! Den alten Rampelberjern sein Sohn, der nich schuld dran is, deß des Pulver erfunden is! J biste ooch da, oller Junge? Herrjees, Carlineken mit den Moabiter Stolper, des is Ihrer? Rampelberjer is Ihr Jejenstand? Na, des is recht, Den heirathen Se, der Kerl jibt eine reizende Ehe ab! Den können Sie vorreden: Die lahme Lotte hinkt, wenn Se nach Schnaps jeht, Der jloobt et!
Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272. Engelmann, Leipzig 1847, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_Gla%C3%9Fbrenner-Der_Weihnachtsmarkt.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)