Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272 | |
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- Wir umarmen ihn mit Lust!
- Nur was kricht und ist kein Thier,
- Das Geschöpf verachten wir;
- Denn wer sich nicht selber ehrt,
- Ist auch keiner Ehre werth.
- Darum, Brüder, stimmet ein:
- Welches Glück, Berliner sein!
Rampelberger, dieses is eine Jinghan-Bude; wenn Du hier bezahlst, so schneidt Dir de Frau so viel ab, wie Du haben willst. (zu Friederiken) Hör’ mal, Jegenstand, Du legst Dir zu sehr an meinen moskaulösen Körper an, und läßt Dir von mir schleppen. Diese neuen Anlagen sind mir etwas wenijer anjenehm, als die bei Dhiergartens. So, lege ab. Nanu weiter in heuterer Betrachtung und Erklärung des Weinachtsmarchtes. Dieses is eine Buchbinderbude. Wenn Du Dir bei den Mann unjebunden benimmst, Rampelberjer, so kleistert er Dir’s Maul zu, un nachher schneidt er Dir uf. Hier is ’ne Spielzeugbude; der Besitzer is Holz- un Horndrechsler, weshalb Du Dir in Acht nehmen mußt. Am besten is es, Du stellst Dir als Rumknecht (Rupprecht) uf, damit sich de Kinder ooch wirklich fürchten, oder als Nußknacker, obgleich Du nischt ufknacken kannst, was Dir eener zu beißen jibt. Die Haare uf de Zähne hindern Dir freilich nich dran, aber Du bist zu dämlich.
Rampelberger. Hohoho, des haste mir schon ofte jesagt.
Flocke. Mir wundert, deß Du’s verstanden hast. – Diese Bude hier is ein Strumpfwirker. Der Mann bewirkt, deß man
Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272. Engelmann, Leipzig 1847, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_Gla%C3%9Fbrenner-Der_Weihnachtsmarkt.djvu/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)