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Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272

se Dir nich zu knapp sind? Ne, ich bitte Ihnen, meine Damens, sehen Se sich mal blos die Füße von den Kerrel an! So was is mir noch nich vorjekommen! Wenn der Kerrel mit’n Hacken aus seine Thüre tritt, denn is de Spitze schon de Treppe runter. Ne, wenn ich’s nich janz deutlich sähe, ich würd’ es wahrhaftig nich jlooben, deß een Ochse zu die Stiebeln ausreicht.

Geschrei. Würscht! Warme Würscht! Socisken! Fahniverkoof! Hallohverkoof! Walddeibelverkoof! Hallohverkoof!

Kutscher (schreit vom Bock herunter). Na! Sie da! Brrrr! Wollen Se woll fort! Hören Se mir denn nich kommen?

Fußgänger (ausweichend). Ne! Wo kommen Sie’n her?

Kutscher. Des jeht Ihn nischt an, Er Döselack!

Fußgänger (zornig). J Er Pappstoffel, Er Schnodderkopp, Er Bratenflaps, Er Pflaumflegel, Er Lümmel vom Lande, wie kann Er sich denn unterstehen zu schimpfen? He?

Weber Lieberg (mit seinen kleinen Söhnen Franz und Eduard, welche begierig die schönen Dinge in den Buden anschauen). Na, Kinderchens, jeht nich so nah heran an die Buden; Ihr könntet Etwas umschmeißen und Ihr wißt, daß Vater nichts bezahlen kann.

Franz. Warum hast Du denn kein Jeld, Vater?

Lieberg. Ja, das weiß ich nicht, mein Kind. Wenn ich Arbeit habe, so kauf’ ich für Euch und für Muttern und für Eure Geschwister zu essen: aber....

Eduard. Aber Du kaufst uns jar kein Spielzeug!

Lieberg (bewegt). Nein, das kann ich nich.

Eduard. Auch nich zu Weihnachten? Ach, siehste, lieber

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Adolf Glaßbrenner: Der Weihnachtsmarkt. In: Berliner Volksleben 1, S. 233–272. Engelmann, Leipzig 1847, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Adolf_Gla%C3%9Fbrenner-Der_Weihnachtsmarkt.djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)