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Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesu Christo. Amen.




Text: Psalm 118, 15–21.

 15. Man singet mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: die Rechte des Herrn behält den Sieg;

 16. Die Rechte des Herrn ist erhöhet: die Rechte des Herrn behält den Sieg.

 17. Ich werde nicht sterben, sondern leben, und des Herrn Werk verkündigen.

 18. Der Herr züchtiget mich wohl, aber er gibt mich dem Tode nicht.

 19. Thut mir auf die Thore der Gerechtigkeit, daß ich dahinein gehe, und dem Herrn danke.

 20. Das ist das Thor des Herrn; die Gerechten werden dahinein gehen.

 21. Ich danke dir, daß du mich demüthigest, und hilfst mir.




 Das ist der Tag, den der Herr gemacht, lasset uns freuen und fröhlich sein; so jubeln wir, im Herrn Geliebte, mit den Worten des nämlichen Psalms, dem unser eben gelesener Text angehört, eine herrliche, heißersehnte Feier begehend, unser Friedensfest feiernd. Friede ist geworden, Friede nach einem furchtbaren, blutigen Krieg. O was liegt in dem Wort Friede für ein Zauber; welch ein Gegensatz zu dem Namen, den wir so oft in den Mund genommen, zu dem Worte Krieg! Der Krieg ist der Inbegriff aller Uebel der Menschheit, ihr Schrecken und ihre Geißel;