Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section | |
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An den Ufern der Spree, drei Stunden von Bautzen liegt in einem
freundlichen Thale, unfern der böhmischen Grenze eines der wichtigsten
Weberdörfer der Ober-Lausitz, Sohland.
Sohland theilt sich in vier Dörfer, nämlich Ober-Sohland mit 204 Wohnungen und 1326 Einwohnern; Mittel-Sohland mit 139 Wohnungen und 891 Einwohnern; Wendisch-Sohland (mit Neuscheidenbach) mit 86 Wohnungen und 509 Einwohnern und
mit 84 Wohnungen und 542 Einwohnern. Das Rittergut des letzteren,
ein wenn auch nicht in grossartigem Style gebautes, doch sehr freundlich
gelegenes Wohnhaus stellt unser Bild dar.
Von diesen Dörfern ist Wendisch-Sohland wahrscheinlich der Stammort, so dass die übrigen Theile erst später und zwar nach und nach entstanden sind.
Die Zeit der Entstehung von Sohland lässt sich eben so wenig ermitteln, als die Entstehung seines Namens. Aus dem Ankauf des Thales und seiner Berge durch die Herren von Schleinitz im 12. Jahrhundert, welche das neue Land „Zuland," woraus „Zoland" und später „Sohland" entstanden, will man den Ursprung des Wortes herleiten, Andere vermuthen dagegen, dass Sohland das in einer Urkunde von 1228 erwähnte Salom sei, — wer von Beiden Recht habe? steht schwer zu ermitteln.
Genannte Herren von Schleinitz hatten so viele Besitzungen, besonders in Böhmen, dass der ganze Strich von Hohnstein bis in die böhmischen Besitzungen das „Schleinitzer Ländchen" genannt wurde.
So schenkte im Jahre 1486 der Herzog Albrecht von Sachsen dem Ober-Marschall von Schleinitz die Herrschaft Hohnstein, nachdem er nach
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/126&oldid=- (Version vom 17.5.2022)