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Lauba

15/8 Stunden fast südwestlich von Löbau am Schirgiswalder Wege, 2 Meilen südöstlich von Bautzen, 13/8 Stunden nordöstlich von Neusalza, am Anfang des ostwärts fliessenden Lawalder Baches, zwischen grossen und bewaldeten Höhen südlich vom Mönchsbusche gelegen.

Die westliche Höhe scheidet die fast neben einander gelegenen, zu Lauba gehörigen, mit Beyersdorf grenzenden Oertchen, Ober- und Neu-Laubau, deren Letzteres, das östliche, 5 Häusler begreift; Ersteres seit 1805 angebaut und 27 Häusler umfassend, lehnt sich an den südöstlichen Fuss des Bilobogks, des höchsten Punctes hiesiger Gegend.

Lauba gehört zu denjenigen Orten, über welche 1306 die Stadt Löbau die Gerichtsbarkeit übte.

Durch den sogenannten Pönfall ging 1547 Lauba für die Stadt mit verloren, doch erhielt letztere später das Gut wieder, worauf es an die Mühlische Familie kam. Der letzte Besitzer dieser Familie war Carl Gottlob Mühle, von welchem es im 18. Jahrhundert Herr von Schönberg acquirirte, um es wieder einen Herrn von Berge abzutreten.

Im Jahre 1817 verfiel der Besitzer des Guts, Herr von Berge, in Concurs, aus welchem es Christian Gottfried Böhme übernahm und zwar im Jahre 1835.

Später erhielt das Gut des Letzteren Enkel, der Baccalaureus der Rechte, Herr Friedrich August Böhme. Dann kam es an Herrn Gottlob Berthold, und jetzt besitzt das Gut Herr Jehne.

Die dasigen Rittergutsgebäude sind in einem schönen Styl erbaut und zieren die Gegend.

Die Oeconomie-Gebäude sind praktisch und bequem angelegt und enthalten schöne Räume.

Zum Gut gehören gute Felder, vortrefflicher Wiesenwachs und nicht geringe Waldung.

Die Viehzucht wird vorzüglich stark ins Auge gefasst, und die grosse zum Rittergute gehörige Branntweinbrennerei lässt dem Gutsherrn eine bedeutende Revenue erzielen.

Früher wollte man hierher 2 Rittergüter versetzen, und solche in Ober- und Nieder-Lauba theilen; allein im Grunde genommen befindet sich schon seit längerer Zeit nur 1 Rittergut hier.

Der Ort mit Neu-Lauba und Neudorf stösst gegen Morgen an Lawalde, wohin er gepfarrt ist, und geht bis an die Begersdorfer und Cunewalder Grenze.

Die Gründung dieses Dorfes lässt sich nicht genau nachweisen;

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen III. Section. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig 1854–1861, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Ritterg%C3%BCter_und_Schl%C3%B6sser_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_III.djvu/336&oldid=- (Version vom 9.10.2016)