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Seite:Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V.djvu/215

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Die Burg von Elsterberg wurde von dem Grafen von Hohenstein, dem Anführer der Böhmischen Truppen, belagert und nach hartem Widerstande mit Sturm genommen, die Besatzung niedergehauen, Busso mit seinen Getreuen als Geächtete auf dem Markte zu Elsterberg enthauptet und das Schloss geschleift. Nach dem Erlöschen dieser Dynastie fiel der Ort 1410 an den Landgrafen Friedrich den Einfältigen und die Herrschaft wurde in einen blossen Rittersitz umgewandelt und 1610 ein von Elsterberg und Plon damit beliehen, welcher damals vom Herrn von Riesenberg die Herrschaft Luditz in Böhmen erbte. Innerhalb der Besitzzeit dieses Herrn von Elsterberg wurde das Schloss wieder aufgebaut. Im Jahre 1640 besass aber schon ein Heinrich von Bünau das Schloss Elsterberg, welches im 30jährigen Kriege zum zweiten Male zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Die Ruinen von Elsterberg, von wo aus man eine schöne Aussicht geniesst, datiren sich also nicht von jener Fehde, wie Viele behaupten, sondern aus dem langjährigen Religionskriege.

Thürnhof ist mit Brockau, Christgrün, Feldwiese, Wipplas, Rükisch, Pfannenstiel, Görschnitz, Kleingera, Reuth, Lohsa, Nosswitz, Sachswitz, Reimersgrün, Scholas, Coschütz nach Elsterberg eingepfarrt, und Steinsdorf ist Filial von Elsterberg, wohin Trieb an der Elster, unweit der Landesgränze, in der sogenannten voigtländischen Schweiz, eingekircht ist.

Die Collatur über die Kirche und Schule steht der Hühnefeldschen Stiftung zu, wozu seit mehreren Jahren Elsterberg gehört.

Die Kirche in Elsterberg ist seit dem letzten grossen Brande in den 40ger Jahren unseres Jahrhunderts ganz neu und grossartig aufgebaut, so dass sie zu den schöneren Kirchen unseres Landes gezählt werden kann.

An derselben ist ein Pastor und ein Diaconus angestellt, welcher Leztere zugleich das Filial in Steinsdorf zu verwalten hat.

Seit der neuen Gerichtsorganisation hat Elsterberg ein besonderes Gerichtsamt, an welchem der frühere Justitiar von Elsterberg, Herr Franz Volkmar Steinhäuser aus Plauen, der Sohn des verst. D. Steinhäuser in Plauen, als Gerichtsamtmann fungirt. Diesem Gerichtsamte ist auch Thürnhof mit seinen 5 bewohnten Gebäuden, 5 Familenhaushaltungen und 39 Einwohnern zugewiesen.

M. G.     




Kauschwitz


1 Stunde nordwestlich von Plauen entfernt, am Syrabach gelegen. Das altschriftsässige Rittergut mit einem schönen Herrenhaus und daranstossenden herrlichen Garten hatte bis jetzt Unterthanen in Mehltheuer, einen Antheil an Drochaus und einen an Oberzirk, Antheile an

Empfohlene Zitierweise:
Gustav Adolf Pönicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen V. Section. Expedition des Ritterschaftlichen Album-Vereins, Leipzig 1859, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Album_der_Schl%C3%B6sser_und_Ritterg%C3%BCter_im_K%C3%B6nigreiche_Sachsen_V.djvu/215&oldid=- (Version vom 24.2.2017)