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Die Bergfahrt braucht daher

 Stunden.

Die Thalfahrt braucht 7 Stunden, folglich die ganze Reise 23 Stunden oder bei 10 Stunden auf den Tag 2,3  Tage.

Es sind daher die Kosten:

Für Capitalzins und Unterhaltung zu 10 Procent gerechnet 2,3 · 274 = 630 Francs
Für Betrieb 2,3 · 50 = 115 "
Zusammen 745 Francs,

daher die Tonne 0,5 Francs und der Centner 0,7 Kilogr.

Will man die gleiche Last mit Pferden ziehen, so sind mindestens 40 Pferde nöthig, welche pro Tag sammt Führer  Francs kosten.

Die Pferde legen in einer Stunde nur 3600 Meter zurück, brauchen also für die 20 Stunden Weges

 Stunden

und für die Rückfahrt, bezüglich wenn sie leer zurückgehen, 20 Stunden, daher im Ganzen 45 Stunden oder 4,5 Tage für die Reise.

Die Kosten für die Pferde sind daher  Francs oder pro Tonne 0,84 Francs oder pro Centner 1,17 Krzr., also 40 Procent mehr wie bei der Kettenschifffahrt.

Wenn daher die Gesellschaft die Fracht um 30 Procent billiger übernimmt, wie sie jetzt steht, so gewinnt sie immer noch 10 Procent.

6. Schluß.

Wie aus dem Gesagten hervorgeht, so ist die Kettenschifffahrt zur Zeit nur auf der Seine in vollem Gange und bewährt sich dort so vollständig, daß man damit umgeht, sie auch auf anderen Flüssen in Frankreich und in Deutschland zur Anwendung zu bringen.

Dem Gegenstande wurde bisher, wie es scheint, von Seiten der Ingenieure wenig Aufmerksamkeit gewidmet, allein es läßt sich annehmen, daß er für die Zukunft von großer Bedeutung werden wird.

Dies, so wie der weitere Umstand, daß die Construction eines Kettenschiffes seither in deutschen technischen Zeitschriften nicht angegeben wurde und deßhalb auch noch ziemlich unbekannt zu sein scheint, hat zunächst zur Bearbeitung dieses Aufsatzes unter Benützung des französischen Werkes: „Publication Industrielle des Maschines, Outils es Appareis etc., par Aremengaud ainé, Vol. XIV. 3 & 4 Liv. Pag. 147,“ Veranlassung gegeben.

Karlsruhe, im December 1864.

M. B.     




Notiz über die Verbindung eiserner Träger.
Von Beringer, Wasserbauconducteur.
(Mit Zeichnungen auf Seite 203.)

Die Verbindungen der Träger lassen sich in zwei Kathegorien theilen, welche bei der Construction von Blechbrücken am meisten vorkommen, nämlich:

1. die Verbindung der Organe ein und desselben Trägers unter sich;

2. die Stirn- oder Endverbindungen der Träger;

3, die Verbindung der unter einem gewissen Winkel zusammenstoßenden Träger.

1. Verbindung der Organe eines Trägers.

- Die eisernen Längen- und Querbalken der Brücken haben gewöhnlich den Querschnitt eines doppelten T, d. h. eines Körpers, der für eine gegebene Last das Maximum des Widerstandes bietet. Wenn die gewalzten Eisen, welche diese Form haben, entweder wegen der beschränkten Dimensionen, die man bei ihrer Darstellung nicht überschreiten kann, oder wegen anderer Ursachen nicht angewendet werden können, so nimmt man seine Zuflucht zu den Blechbalken, die aus einer Stehrippe, vier Winkeleisen und oft noch aus zwei Gürtungen oder einer Kopf- und einer Fußschiene (Seite 203 Fig. 1) bestehen. Diese verschiedenen Theile müssen einen vollkommen festen Körper bilden, was man durch die Vernietung zu erreichen sucht.

Die Nieten, welche die Stehrippe mit den Winkeleisen und den Gürtungen eines Trägers verbinden, werden durchschnittlich

Empfohlene Zitierweise:
M.B. : Ueber Flußschifffahrt, insbesondere die Kettenschifffahrt. Allgemeine Bauzeitung, Wien 1865, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Allgemeine_Bauzeitung_Wien_1865_p199.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)