Die Panzerknochen dieser Gattung Homostius sind im Allgemeinen weniger massig, und mehr zur Ausstrahlung in Plattenform geneigt; sie sind weniger schwer und zierlicher, als die entsprechenden der vorigen Gattung. – Weil man es meist nur mit Bruchstücken zu thun hat, an denen kaum andere Charactere als die angegebenen aufzubringen sein möchten, so habe ich von diesem Gesichtspuncte aus meine beiden Gattungen vorläufig präcisirt, aber ich hoffe schon zeigen zu können, dass ihr wissenschaftliches Bürgerrecht in der Natur selbst nothwendig begründet ist. – Beide zeichnen sich durch einen schwerfälligen, ungeheuren Rückenpanzer aus, der aus ungleichförmigen, nach verschiedenen Typen gebildeten unpaaren, und paarigen Knochen hervorgeht. Diese Knochen sind meist ganz unbeweglich durch breite Schuppennäthe, Zwickstücke, Einkeilungen, Symphysen und Synchondrosen mit einander verbunden, und gehören durchweg dem Hautskelet an, und zwar dem vollkommensten Hautskelete, welches die Natur in dem Thierreiche realisirt hatte.
In diesen Uebereinstimmungen beider Gattungen finden wir aber einen Character, der sie einander zunächst stellt, und gleichzeitig von allen andern bekannten Formen trennt und sogar entfernt. Ich finde darin einen hinreichenden Grund ihnen eine besondere neue Familie zu widmen, die wir Chelonichthyda nennen wollen. Ich frische damit um so lieber einen von Aggassiz (Poiss. foss. Vol. I. pag. XXXIII.) gebrauchten, aber später von ihm selbst (in seiner Monographie pag. 89.) eingezogenen Gattungsnamen auf, als bei unsern in Rede stehenden Gattungen durchaus von „Sternbügelchen
Hermann Asmuss: Das vollkommenste Hautskelet der bisher bekannten Thierreihe. Dorpat: Schünemanns Wittwe & C. Mattiesen, 1856, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Asmuss_-_Das_vollkommenste_Hautskelet.djvu/009&oldid=- (Version vom 31.7.2018)