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die Larven des Trichodes apiarius auch im Holze in den Gängen der Sirexlarven, denen sie nachstellen, und die sie, namentlich die jüngeren Sirexlarven verzehren.[1] Versuche, die ich mit eingesperrten Trichodeslarven anstellte, bewiesen jedoch, dass nicht jede Insectenlarve von ihnen verzehrt wird, wie es etwa die meisten Carabidenlarven thun.

So gab ich meinen Larven von Trichodes apiarius kleine Larven von Nematus salicis, welche sie unberührt liessen. Desgleichen wurden kleine Raupen von Plusia gamma nicht verzehrt. Dagegen frassen sie sehr gern Aphis pruni, ferner weideten sie todte Arbeitsbienen aus.


Trichodes apiarius, Linné. Gemeiner Immenkäfer.
(Bienenkäfer.) Taf. II. Fig. 1-3.

Herbst, Natursyst. etc. Käfer, IV. pag. 156. 1. Taf. 41. Fig. 11. – Fabr. Syst. Eleuth. Tom. I. pag. 284. 6. – Schönh. syst. insect. Tom. II. pag. 48. 6. – Sturm, Deutschl. Faun. XI. Bd. pag. 24. – Klug, Clerii, pag. 74. 2. – Spinola, Essai monograph. sur les Clérites, Tom. I. pag. 305. 7. – Erichs. Ins. Deutschl. Bd. IV. Bearb. v. v. Kiesenw. pag. 689. 3.

Attelabus apiarius Linné, syst. natur. I. II. pag. 260. 10. – Clerus apiarius Illig. Käf. Preuss. Tom. I. pag. 283. 3. – Oliv. Entom. Tom. IV. 76. pl. 7. 4. Taf. I. Fig. 4. – Panz Faun. German. pag. 31. 13. – Rossi, Faun. Etrusc. Tom. I. pag. 138. 353.

Die Larve: Swammerdam, Bibel der Natur, pag. 210. Taf. 26. Fig. III. a, b, c. – Réaumur, Mém. etc. IV. III. Tab. 8 (sub nomine Trich. alveari us.)

Characteristik. Glänzend schwarzblau, dicht punktirt, rauhhaarig, Flügeldecken nach hinten etwas erweitert, grob punktirt, hochroth mit dunkelblauer Spitze und zwei solchen Binden, die sich bald stark ausbreiten, bald verschmälern, oder die erste Binde löst sich in einzelnen Flecken auf und ist in seltenen Fällen gar nicht vorhanden. – Länge 5 bis 6‴, Breite 1,76 bis 2,5.

Die Larven (Taf. II. Fig. 1.) sind rosenroth mit einzeln stehenden braunen Härchen besetzt. Kopf, Thoracalschilde, Beine und Nachschieber bräunlich. – Länge 6 bis 7‴, Breite 1,25‴.

Die Nymphe (Taf. II. Fig. 2) ist gelblich-weiss, auf dem Kopf, Rumpf und der Rückseite des Hinterleibes mit feinen, langen, gelblich rothen Härchen besetzt. Am letzten Leibesringe befinden sich zwei aufwärts gekrümmte fleischige Afterstachel. – Länge 5‴, Breite 1,75‴.

Lebensweise. Die Käfer findet man im Mai und Juni, in Russland – dem nördlichen und mittleren – auch noch im Juli, auf verschiedenen Blumen, besonders Umbelliferen, Spiraeaceen und auch Compositen, oft ziemlich häufig.

Was nun den Parasitismus der Larven in Bienenstöcken anlangt, so trifft man sie in Russland von Juli bis zum Mai des nächsten Jahres


  1. Vergl. meinen Aufsatz, Beiträge zur Biologie der Insecten. (Stett. entom. Zeit. Jahrg. 1863. pag. 387.)
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Assmuss: Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben bedingten Krankheiten dieses Insects. Ernst Schotte & Co., Berlin 1865, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Assmuss_parasiten_010.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)