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Ihr könnt fröhlich seyn, lieb’ Mutter
Wird es draußen still:
Kommt der Vater heim vom Walde,

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Küßt Euch wie er will,

 lieb Mutter,
Küßt Euch wie er will.

Und ich werfe mich im Bettchen
Nachts ohn’ Unterlaß,

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Kehr’ mich links und kehr’ mich rechts hin,

Nirgends hab’ ich was,
 lieb’ Mutter,
Nirgends hab’ ich was.

Bin ich eine Frau erst einmal,

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In der Nacht dann still

Wend’ ich mich nach allen Seiten,
Küß’, so viel ich will,
 lieb Mutter,
Küß’, so viel ich will.



 Ständchen.

Schlafe, Liebchen, weil’s auf Erden
Nun so still und seltsam wird!
Oben gehn die goldnen Heerden,
Für uns alle wacht der Hirt.

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/217&oldid=- (Version vom 31.7.2018)