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So seegelt denn traurig
In öder Pracht!
Euch, Wolken, bedau’r ich
Bei süßer Nacht.



 Liedchen.

Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum daß ich’s verhehle
So glücklich bin ich.

5
Rings Menschen sich drehen

Und sprechen gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. –

Zu eng wird das Zimmer,

10
Wie glänzet das Feld,

Die Thäler voll Schimmer,
Weit herrlich die Welt!

Gepreßt bricht die Freude
Durch Riegel und Schloß,

15
Fort über die Haide!

Ach, hätt’ ich ein Roß! –

Und frag’ ich und sinn’ ich,
Wie so mir geschehn?: –
Mein Liebchen herzinnig,

20
Das soll ich heut sehn!
Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/222&oldid=- (Version vom 31.7.2018)