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Seite:Aus dem Märchenschatz der Kaschubei.djvu/40

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Jetzt wurde es den Richtern hell im Kopfe, sie verurteilten den Wirt, und der junge Mensch gewann den Prozeß.


Der betrogene Teufel.

Bei einem Bauern war große Armut, Schulden hatte er bis zum Halse und am nächsten Tage sollte ihm Haus und Hof verkauft werden. Wo sollte er dann mit Frau und Kindern bleiben? Seine Freunde und Nachbarn wollten oder konnten ihm nicht helfen, vielleicht würde sich ein Fremder über ihn erbarmen. Mit diesen Gedanken machte er sich auf den Weg zum Nachbardorf, er wollte versuchen, sich dort hundert Taler zu leihen.

Die Sonne war schon im Untergehen, als er durch den Wald ging. Da kam des Wegs ein Herr geritten und fragte ihn, wohin er ginge.

„Herr“, anwortete der Bauer, „ich bin in großer Not, denn morgen soll mein Grundstück verkauft werden, und was soll ich dann anfangen? Meine Freunde und Nachbarn haben kein Mitleid mit mir und wollen mir nicht helfen, so will ich in das nächste Dorf gehn und versuchen, ob mir nicht ein Fremder hundert Taler leiht.“

„Geld könnte ich dir geben, so viel du willst, wenn es auch ein ganzer Sack voll sein soll.“

„Und wann müßte ich Ihnen das zurückgeben?“

„Zurückgeben brauchst du mir das gar nicht, aber du mußt mir deine Seele verschreiben. Wenn du gestorben bist, nehme ich dich in die Hölle, denn ich bin der Teufel.“

„Lieber in der Hölle braten als hier vor Hunger sterben!“ antwortete der Bauer und verschrieb sich dem Teufel mit seinem Blut.

In der Nacht wollte ihm der Teufel das Geld bringen. Der Bauer sollte seinen großen Stiefel auf das Strohdach der Scheune stellen und der

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Lorentz: Aus dem Märchenschatz der Kaschubei. Fuchs & Cie., Danzig 1930, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_M%C3%A4rchenschatz_der_Kaschubei.djvu/40&oldid=- (Version vom 31.7.2018)