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Zu schwach ist der Griffel in meiner Hand, der Euch diese Bahn bezeichnen könnte, nein, ihr sollet nur wissen, was ich und ihr in unsern Umgebungen erfahren und erlebet haben. Ein bleibendes Denkmal will ich euch stiften, ein Denkmal, das sich von Jahrzehnten zu Jahrzehnten forterbe auf Kind und Kindeskinder, ein Denkmal, das in der Familie bleibe, das euch aufmuntre, wenn auch nicht zu ähnlichen großen Thaten, doch euch stärkend beherzige zur künftigen Ertragung des Kreuzes in Noth und Tod!

Wann ihr also, meine Kinder! in diesen Blättern leset, die euch zum Leitfaden dienen, und auf die höhere Geschichte dieser ewig denkwürdigen Zeiten hinweisen sollen, wann eure Brust im Gefühle des Rechtes und Unrechtes erzittert, wann sie dann erglühet von dem Erhabenen, Schönen und Wahren, das sich so mannichfaltig in unsern Tagen bestätigt, wann ihr dann im ächten deutschen Geiste selbst diese Zeiten wünschet mit erlebet zu haben, um für deutsche heilige Freiheit mit streiten, mit wirken zu dürfen, ja dann werdet ihr mit Stolz ausrufen: Unser Aeltervater lebte in jenen verhängnißvollen schweren Zeiten, doch war ihm das Glück bescheret, die Heroen seiner Zeit zu sehen; nicht seine Kniee beugten sich allein vor einem Franz, Alexander und Friedrich Wilhelm, sondern auch sein Herz! –

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/10&oldid=- (Version vom 14.9.2022)