Seite:Baumann Kriegs- und Familienscenen 1813.pdf/16

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

erhörenden Gottheit emporstiegen, die beruhigend in der Brust der Geber sich wieder niedersenkten, da ertönten jetzt lauter Verwünschungen und Verfluchungen; da, wo sonst das Wort des Evangeliums geprediget wurde, an dieser Stätte wurde der Gefangene nicht getröstet, der Hungrige nicht gespeiset, und der Durstige nicht gelabet. Das rohe Gemüthe, die wilde Kriegesnatur sprach sich laut aus, und selbst jene einfachen Wände, die meinem Innern immer so wohlthätig erschienen, bezeugten den Gräuel der Verwüstung und Unsauberkeit. – Doch ich will weiter nicht der Jahresgeschichte vorgreifen, sie wird richtig das Geschehene in ihren Tagen und Stunden erzählen.


Januar und Februar.

Dies waren so zu sagen die Vorbereitungsmonate zu dem großen Schauspiele, welches ganz Europa gegeben wurde, und an welchem ganz Europa mehr oder weniger Theil nahm. Und immer mehr und mehr bestätigten sich die dunklen Sagen über die großen Ereignisse im Norden, und hohe französische Militärpersonen, die in schnellen Postzügen dem Beyspiele ihres erhabensten Gebieters folgten, verbürgten die nun nicht mehr zu läugnende Wahrheit. Wie schwarze sich aufthürmende Gewitterwolken, furchtbar in der Erscheinung, schrecklich in der Erschütterung, wohlthätig in der

Empfohlene Zitierweise:
Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/16&oldid=- (Version vom 14.9.2022)