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ihr Haupt; Vormauer und Schutzwehr waren gebildet; gerüstet stand sie da! – Aber auch Europa rüstete sich, um den großen Weltkampf von neuem zu beginnen.

In Sachsen wurden ebenfalls Mannschaften ausgehoben um die verlohrnen Truppen zu ergänzen.

Der 25. Februar war für uns ein wichtiger Tag; auch unser König verließ, von Zeitereignissen nothgedrungen, seine Residenz. Traurig sahen wir ihm nach, aber unsre Wünsche begleiteten ihn.

In unserer Gegend, das ist, in den Umgebungen von Dresden, fiel in diesen Monaten nichts bedeutendes vor, wir lebten bloß in der Erwartung der Dinge, die da kommen sollten. Einquartierungen sächsischer Truppen waren an der Tagesordnung. Ein Kürassierregiment lag bey uns und in den benachbarten Dörfern im Quartier. Es bestand größtentheils aus nur vor wenig Wochen geworbenen jungen Mannschaften. Das Rohe ihrer Natur, das Schwerfällige und Unbehülfliche in ihrem Benehmen, sprach sich in jeder Art aus. Schade, dachte ich oft bey mir selbst, um dieses junge Blut, diese Mannschaften sind gleich bey der ersten ernstlichen Attaque verlohren. Ich sahe sie nach einigen Wochen wieder; welche Veränderung, welcher Anstand und Gehalt! Mann und Roß bezeichneten nun den vollkommenen Reutersmann.

Bey diesem Anblicke drang sich mir die Bemerkung auf, daß die Militairschule doch wohl die

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/19&oldid=- (Version vom 14.9.2022)