Seite:Baumann Kriegs- und Familienscenen 1813.pdf/74

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zu erfolgende Bezahlung abzuliefern. Meiner Gattin Besorgnisse: daß es nicht wohlgethan sey, in diesen kriegerischen bedrängten Zeiten den Hausvater von seiner Familie abzurufen und zu entfernen, beschwichtigte die Betheurungen und Verheißungen des Offiziers, mich selbst wohlgemuthet ihren Armen wieder zu überbringen, und wir betraten, in Begleitung der tragenden Dienerschaft, den steilen Weg.

Großer Stein!

wie dich vorzugsweise die umliegende Gegend also benamet, den ich jederzeit in der tiefsten Ehrfurcht betrachtet habe; heilig schon in der alten deutschen Mythenlehre, geheiliget durch die dann in ächt römisch katholischem Sinne zu dir geführten Betfahrten, aber mehr denn dreymal heilig in deinem Panorama, in der kräftigen Aussprache der überglückten Natur, der Gottheit Näherung uns fühlend überzeugend; ehrwürdiger ergrauter Denkstein! vor Jahrtausenden Zeuge der furchtbarsten Naturumwälzungen, in diesen Tagen erhieltest und gründetest du deine Ewigkeit. – Mit thränenden Augen, jedoch kühn ergreife ich den Meißel, und der einfache Name: „Moreau!“ verewige das nun nicht mehr zu verherrlichende Gestein.[1]

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/74&oldid=- (Version vom 12.9.2022)
  1. Was ich anzudeuten glaubte, wurde am 8. November 1814 unter Fürst Repnins Leitung zwar auf eine andere Art, doch schöner und mit den größten Feyerlichkeiten erfüllet.