Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 018.png

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Störung aller Handels-Speculationen wurde der hiesigen Regierung und unserm damaligen General-Gouverneur, Graf Browne, dem äußerst rechtlichen Vater und Beschützer der Provinz, angezeigt. Man verlangte hierauf einen genauen Aufsatz über dieses Factum; dieser wurde durch unsern Bruder Johann Christoph Berens, damaligen Ober-Wettherrn unsers Magistrats, im hellsten Lichte der Wahrheit, abgefaßt, und eingereicht; um unserer höchst beleidigten russischen Flagge am höchsten Orte, alle Beschützung und Genugthuung gegen eigenmächtige Anmaßungen zu erflehen. Die so gerechte als mächtige Kaiserin Catharina II. empörte dieses höchst ungerechte Verfahren der Engländer, und sie versprach ihren getreuen Unterthanen allen Schutz und alle Genugthuung, in ihrer freien Handlung auf allen Meeren; und so entstand jene merkwürdige bewaffnete Neutralität, in Verbindung mit vielen andern neutralen See-Mächten, als Schweden, Dänemark, Preußen, Frankreich, Portugal, Spanien, zur Festsetzung und Beschützung der neutralen Rechte, in jedem See-Kriege anderer Mächte. Mit hoher Kraft verlangte Sie, die unvergeßlich Erhabene, von England Respekt und Reparation für ihre hohe Kaiserliche Flagge, und allen gehörigen Ersatz für den verursachten Aufenthalt und Schaden, für ihre handelnden rechtlichen Unterthanen, welcher ihr auch, unerachtet des bittersten Widerstrebens, von Seiten des englischen Ministerii, in vollem Maaße zugestanden werden mußte, und welcher würklichen ersten Erstattung alles Verlustes und Aufenthalts, sich unsere Brüder, nicht sowohl ihres eigenen Vortheils wegen, als des allgemeinen Besten wegen für die neutrale Handels-Schiffahrt höchlich erfreuten. Nach dieser letzten Freude über gewährten Schutz und Freiheit des Handels zog sich der redlich patriotische Bürger, der die Vortheile des allgemeinen Handels seinem besondern Gewinne immer vorzog, den er stets gern dem ersteren opferte, in seinem schwächlichen herannahenden Alter, aus diesem seinem Lieblings-Würkungskreise heraus, und dachte nun an nichts, als an die gute Anwendung seines so redlich erworbenen, nicht geringen Handlungs-Gewinns, für die Seinigen nicht sowohl, als zum Besten eines jeden fleißig-Redlichen, und zur immer weiteren Aufnahme seines geliebten Riga’s. – Nur noch

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_018.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)