Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 095.png

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(Abies rubra et alba Linn.), die im schönsten, üppigsten Wuchse gleichsam mit einander wetteifern; auch daneben die amerikanische Hemloks-Tanne, Sprucifer, Juniperus oder Wacholder, und den Lebensbaum (Thuia occidentalis, oder Arbor vitae Linn.) Man biegt jetzt rechts auf diesem Wege, der auf beiden Seiten mit einigen Erdplateaux von allerlei Gebüschen eingefaßt ist, und kommt wieder über den Kanal in das eigentliche Promenier-Wäldchen. Hier stößt man auf den zweiten, größeren runden Teich, oder Wasserbehälter, in den alle Kanäle fließen, der mit Fischen besetzt, und dessen Ufer mit den schönsten Rasen ausgelegt sind; auch er ist mit allerhand Wassergeflügel, besonders buntfarbigen Enten, belebet. Um diesen Teich zur linken geht der Promenier-Weg längs den großen Wiesen wieder in das Birkenwäldchen; zur rechten aber gleich in diesen schattenreichen Hain, wo man zuerst auf einem offenen Platz ein wohl unterhaltenes Vogelhaus mit allerhand inländischen Singvögeln erblickt und der Liebhaber unter diesem singenden bunten und munteren Gefieder sich aufheitern kann. Man geht weiter und trifft auf ein großes Rundeel, das von lauter schönen Lerchenbäumen umgeben ist, unter denen hin und wieder Ruhesitze stehen. Nun schlängelt sich der Weg in die dunkelste Partie dieses schönen und schon alten Birkenhains zur oben angezeigten Grotte. Vor dem Eingange und vor einer kleinen von Birkenstämmen verfertigten Brücke steht ein sehr alter Birkenbaum, der in dieser kühlen Einsiedelei, dem denkenden Leser, das ruhig erquickende Alter vorstellt. Die äußere Mauer dieser Grotte ist mit Epheu und wildem Weinstock bekleidet, und in der kühlen Grotte selbst sind rundherum Ruhesitze von weißem weichem Mooß, mit einem steinernen Tisch in der Mitte. Aus dieser Grotte kann man auf einem Fußsteig zur rechten, durch dunkele Gebüsche wieder auf die Höhe des japanischen Tempels gelangen, oder man geht bequemer den Promenir-Weg wieder zurück und kömmt wieder längs den offenen Wiesen über den äußersten Grenz-Kanal und ländlichen Brücken in den begrenzenden letzten Fichtenhain an der äußeren Allee und dem Fahrwege. Will man nun in dieses Wäldchen nicht eintreten, so geht man zur Rechten auf dem Promenir-Weg fort und kommt an einen großen runden und mit allerhand Gräsern und Futterkräutern, als rothem

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_095.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)