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Sie schwenkten die Börsen-Zylinder
Und brüllten wie das Vieh:
God save the King! and death for
The damned Germany!...


Wir haben hundert Milliarden
In Gold auf Englands Bank!
Ganz Deutschland soll verkommen
In Hunger und Gestank!...“

Ihr blauen, blanken Jungens,
Stürmt fröhlich übers Meer,
Fallt über dies Gesindel
Mit Schiffstau-Enden her!

Zerschmettert ihren Geldschrank,
Und gebt den Waisen Brot,
Und schlagt mit deutschen Kolben
Die Lords von England tot!

Die Tatsache, daß der englische Rothschild dem Kaiser von Österreich die Adels-Urkunde vor die Füße warf, sollte die gutmütigen deutschen Fürsten ermahnen, mit Adels-Verleihungen vorsichtig zu sein. Adlig sein heißt edel sein. Gemeine Menschen, auch wenn sie noch so viel Geld haben, werden durch den Adel nicht edler. Auch wenn sie ihr Geld, wie der Bandwurm über flüssige Glieder, zu öffentlichen Zwecken fallen lassen, Der Kopf bleibt trotz der Adelskrone Parasit. Für Finanz-Verdienste gibt es genug Orden, die silbernen, goldenen und brillantenbesetzten Erkennungszeichen und Garderobenmarken auf dem Affen-Maskenball des Lebens. Der Adel ist etwas Heiliges. Wenn man als Gast in einem fremden Volk, sei es unter

Empfohlene Zitierweise:
Max Bewer: Humor ins Feld!. Goethe-Verlag, Leipzig o.J. (1915), Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BewerHumorInsFeld.pdf/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)