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Der Kaiser und die Kölner.


Vergebens war der Kaiser nicht
Zu Bonn am Rhein Student,
Weshalb er auch uns kölsche Jungs
So gut wie keiner kennt!

Von Bonn, da kam er gern gerutscht
Herüber mal nach Köln,
Wo kreuzfidel das Leben flutscht,
Hell wie des Rheines Wellen!

Hä kennt uns Kölsche ganz genau,
Su keck, wie mer nu sind:
Kurasch för drei!... Em deckste Dreck
Noch immer fruhgesinnt!

Dröm ginge mer wie Blücher los
Vör hundert Johr bei Caub
Un krägten us des Kaisers Mungk
En Lob met Eichenlaub!

Er lobte oft im Felde schon,
Dat es geweß nix Neus,
Bald Brandenburg! bald Sachsens Sohn!
Bald Bückeburg und Reuß!

Doch eins war lieb und nett von ihm,
So rheinisch schelmisch fein.

Empfohlene Zitierweise:
Max Bewer: Humor ins Feld!. Goethe-Verlag, Leipzig o.J. (1915), Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BewerHumorInsFeld.pdf/56&oldid=- (Version vom 31.7.2018)