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Joh. Göttsberger und Jos. Sickenberger (Hgg.): Biblische Zeitschrift, 5.–6. Jg.

korrigiert, gleicht Verschiedenheiten systematisch aus, fügt aus dem Eigenen bei, bald ist er beschränkt, plump, ungeschickt, konsenrviert die Differenzen, verkennt die Identität verwandter Berichte und identifiziert verschiedenartige Erzählungen, flickt, stoppelt zusammen, tilgt, schiebt ein. Wir erfahren auch nicht, in welcher Absicht er die Bestandteile zweier Schriften so kunstvoll miteinander verschlungen hat, da er es doch wohl nicht blofs aus dem Wunsche getan hat, beide gleicherweise zu erhalten. Erweist sich doch gerade die Apg am allerwenigsten als eine plaulose Komposition aller vorhandenen Nachrichten über die Urgemeinde. „Ein B wie dieser ist ein Schemen, ungreifbar und unbegreiflich“ (Wrede). Spitta macht den Verfasser der Apg zu einer Null, wenn er eine blofse Flick- und Mischarbeit vollbracht hat. (Schluß folgt.)




Miszellen.
Die Veröffentlichung der Bulle „Eternus ille celestium“ vom 1. März 1590.

Bei Cornely[1] findet sich folgende Einleitung zum Abdruck der Bulle des Papstes Sixtus V. „Eternus ille“ die über die vorbereitete Ausgabe der Vulgata handelt: „. . . Num illa, quae in fine Constitutionis de eins promulgatione praescribuntur, impleta sint, non constat; in Archivio (sic) secreto Vatic. post diligentem investigationem non repertum est nisi alterum eiusdem Constitutionis impressae exemplar, quod Card. Frodatarii et Secretarii eius subscriptiones gerit, nihil autem de promulgatione facta continet.“ An diese Worte schliefst sich eine Ausführung über das Datum des 1. März 1589, wonach es mit Rücksicht auf den Stand der Druckarbeiten unmöglich gewesen wäre, die Bulle an diesem Tage zu veröffentlichen.

Ich kann die ganzen Schwierigkeiten beseitigen, da ich das einzige Original dieser Bulle im Vatikanischen Archiv, wo es vor mehr denn zwanzig Jahren vergeblich gesucht worden ist, aufgefunden habe. Die Bolle ruht im Armarium VIII, Capsula VI des Engelsburgarchivs unter cap. 17.

Die Urkunde befindet sich nicht auf einem grofsen Pergamentblatt, sondern ist in Heftform ausgefertigt und besteht aus 16 Blättern gleich 33 Seiten. Das Bleisiegel hängt an mitteldicker Seidenschnur in der linken unteren Ecke ohne jede Verschnürung herunter. Die Maße des Heftes sind 34 zu 24 cm, die des Schriftspiegels 16,5 zu 15 cm.


  1. Gornely , Rudolphus, S. J., Historia et critica in U.T. libros sacros. Volumen I: Introductio Generalis, Parisiis 1885, Lethielleux, 465.
Empfohlene Zitierweise:
Joh. Göttsberger und Jos. Sickenberger (Hgg.): Biblische Zeitschrift, 5.–6. Jg.. Herdersche Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1907–1908, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Biblische_Zeitschrift_1907-1908.djvu/209&oldid=- (Version vom 21.1.2024)