Ein Brief! Wie kommt der Brief nur her? Er fiel mir beinah’ auf die Nase! Vielleicht hat ihn wer in den Baum gestreckt, und durch das Ziehen am Zweig fiel er herunter. Wem er gehört, der wird ihn schon finden, mir gehört er ganz gewiß nicht. Aber es ist höchste Zeit, das Körbchen ist ganz schwer von Erdbeeren, jetzt lieb’s Schutzengerl, jetzt gehen wir.
Sieh da, ein Kästchen hier im dichten Wald! Was soll das Kästchen hier? Und schmuck und schön polirt ist’s, wie aus Ebenholz. Hat’s wohl eine reiche Dame verloren; aber wie käme die hierher in den Wald, wo kein Weg mehr ist? Was kümmerts’ mich – ich muß nach Haus.
Halt an, mein liebes Kind. (Für sich.) Zwei Proben schon |
Muß heim zum Vater, ehe es dunkel wird! Hab’ meine Schwestern suchen wollen im Wald und selbst den Weg verloren. Laßt mich, es ist schon spät!
Die Schwestern Du im Wald verloren! Und wozu |
Ich weiß es nicht, sie hießen drauß’ mich warten und sagten, sie brächten mir unser verlorenes Brüderlein mit.
Euer Brüderlein! Ei sieh da, liebes Kind, |
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)