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13,3 ἐθαυμάσθη A 1. 12. 28. 36. 79. 80. 161 (C ἐθαυμαστώθη) und 17,8 θαυμασθήσονται AP (θαυμασθῆναι II Th 1,10 in Passivbedeutung. - Apk 17,6f. ἐθαύμασα, ἐθαύμασας). Nur Apk 16,19 und Akt 10,31 kommt ἐμνήσθην in passivem Sinn vor.

Was das Fehlen des Augments betrifft, so ist die Form ἴδον (etc.) wohl durch Vertauschung von ει und ι zu erklären und wie in den übrigen Teilen des neuen Testaments nicht in den Text aufzunehmen. Ihr Hauptzeuge ist A (daneben Q 7. 14. 92, seltener ℵ), der auch in den Evangelien mit KΠL (ℵ) diese Lesart fast konstant vertritt (vgl. Schmiedel 45). — Ebenso beruht die Form ἱστήκεισαν (7,11 ℵAP 36 vgl. 8,2) auf derselben Vertauschung. Die Formen sind nicht in den Text zu nehmen. Auch in den Evangelien (Bousset, Studien 106) zeigen ℵA (neben ΧΔ) durchgehend oder fast durchgehend diese Form. — Bei ἐδύνατο — ἠδύνατο zeigt sich durch das ganze neue Testament ein starkes schwanken der Handschrn. Die Apk scheint durchweg ἐδύνατο zu bevorzugen (Bousset, Studien 19f.), namentlich wenn man berücksichtigt, daß P und die Andreasklasse konsequent ἠδύνατο ändern. Dem entspricht, daß 3,2 fast alle Handschriften ἔμελλον (εν, ες) lesen, 10,4 ℵP und fast sämtliche Min. gegen ACQ 2. 12. 14. 33. 38. 42. 50. 81. 92. 94. 97. Die älteren Textzeugen der Apk lesen ἠνεῳγμένος (ℵP immer, AC nur 3,8 nicht, 10,2 fehlt A.): 3,8; 4,1; 10,2.8; 19,11. Dagegen stehen andrerseits die Formen ἤνοιξεν und ἠνοίγη 11,19 (Q Rel. ἠνοίχθη); 15,5 fest. Daher ist auch 20,11 ἠνοίχθησαν (APQ Min.¹²) und ἠνοίχθη (AP Min.⁹) zu lesen. Das irreguläre Plusquamperfektum ἑστήκεισαν 7,11 (C. 51) ist nicht in den Text aufzunehmen. Vielleicht ist 19,13 die Reduplikation περιρεραμμένον mit ℵ in den Text zu nehmen.

Von ungewöhnlichen II-Aoristformen auf α sind zu erwähnen (vgl. Schmiedel 111f.): 6,16 πέσατε[1] AP 7. 28. 79; 10,9 ἀπῆλθα A 16. 27. 50. 97; 17,3 ἴ(ει)δα A Hipp.; 17,6 εἶδα ℵ(A) Hipp., vielleicht 18,19 ἔβαλαν C. Hipp. und das Imperf. 9,8 εἶχαν ℵA[2]. Ob dieselben alle in den Text aufzunehmen sind, ist freilich sehr zweifelhaft. Immerhin ist einiges Gewicht auf das Zeugnis der Handschriften zu legen, weil die Formen als irreguläre auftreten. — Bemerkenswert sind die I-Aorist-Bildungen 3,2 στήρισον vgl. Lk 9,51; 22,32 (Schmiedel 105) (ℵP Andreas στήριξον); 2,2 βαστάσαι (P 1. 38. 181 βαστάξαι). Die Apk scheint ἐρρέθη vor ἐρρήθη, daß 6,11 nur von 35. 87. 121 (al); 9,4 von Q 35. 87. 121 gehalten wird, zu bevorzugen, während im ganzen übrigen neuen Testament ἐρρήθη entweder besser oder gleichwertig bezeugt wird (anders Schmiedel 105). Attisch ist der Aor. Pass. ἥρπασθη 12,5 (ℵ Andreasklasse ändern in ἡρπάγη, Q ἡρπάχθη; Schmiedel 110).

Zu den ungewöhnlichen Perfektbildungen gehört die Bildung der 3. Plur auf αν. Unter den 10 Fällen, die Schmiedel im neuen Testament (111) aufzählt, kommen drei auf die Apokalypse: 21,6 γέγοναν ℵcA; 18,3


  1. Die Formen ἔπεσαν ἔπεσα sind hier wie anderswo Regel.
  2. Ganz singulär ist 5,4 ἔκλααν. ℵ 4,8 ἕξοσαν ℵ.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S162.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)