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keln hier ποιεῖ ἵνα δώσουσιν[1] und mit PQ An. dann ἵνα μή τις δύναται zu lesen ist. Vielleicht ist noch zu lesen 9,4 ἐρρέθη αὐτοῖς ἵνα ἀδικήσουσιν A 36; 6,11 ἐρρέθη αὐτοῖς ἵνα ἀναπαύσονται A (bei Tisch. falsche Angabe!) PQ An.; sicher 9,20 οὐδὲ μετενόησαν ... ἵνα μὴ προσκυνήσουσιν (ἵνα beinahe ὥστε). Endlich findet sich die merkwürdige Wendung 22,14 μακάριοι οἱ ποιοῦντες. — ἵνα[2] ἔσται ἡ ἐξουσία. Und demgemäß ist auch wohl 14,13 ἵνα ἀναπαήσονται mit ℵACQ 7. 16. 28. 50 An. zu lesen; diese Wendung ist dann von dem vorausgehenden μακάριοι abhängig zu denken, und das ναὶ λέγει τὸ πνεῦμα in Parenthese zu setzen[3].

8. Der Gebrauch der Partikel.

Hier zeigt die Apk den Charakter einer außerordentlichen Dürftigkeit. Asyndeta sind, da man die einfache Aneinanderreihung der Sätze in fortlaufenden Schilderungen nicht als solche rechnen kann, im ganzen selten[4], aber mit erdrückender Regelmäßigkeit herrscht in der Apk die Partikel καί[5]. In den Briefen zeigt sich ein etwas bunteres Bild; δέ findet sich hier 3mal (im ganzen übrigen Teil der Schrift sicher bezeugt nur noch 10,2 (19,12 > ℵ); 21,8 (> P); ἀλλά 8mal (sonst 5mal). ὄφελον (3,15), πλήν (2,25), οὖν (6mal)[6] kommen nur hier vor. γάρ ist häufiger, namentlich in kurzen Zwischensätzen und Nebenbemerkungen: 1,3; 3,2; 13,18; 14,4f.13; 16,14; 19,8.10; 21,25; 22,10. Aber der Gebrauch von ὅτι ist sehr viel häufiger. — Worte wie πάντοτε πώποτε οὐδέποτε οὐδέπω (καθώς) μέντοι, sogar μέν und τε finden sich in der Apk nirgends — Die Verdoppelung der Negation ist sehr selten; außer dem häufig vorkommenden οὐ μή findet sich 7,16 ein οὐδὲ μή.

Zu bemerken ist, daß nach einem einfachen οὐ in der Apk immer οὐδέ steht 5,3 (dreimal mit ACP An.); 7,16; 9,4; 9,20 (ℵQ 14. 38. 92; οὔτε AP An.; Rel οὐ); 12,8 (> P An.); 20,4 (> An.); 21,23. Ausnahmen 5,4 (οὔτε βλέπειν, doch läßt gerade der Hauptzeuge für οὐδέ im vorigen Vers den Vers 4 per Homoiotel. ganz aus) und 9,21 καὶ οὐ μετενόησαν ἐκ τῶν φονῶν ... οὔτε. Dagegen steht regelrecht οὔτε — οὔτε 3,15.16; 9,20; 21,4. Doch schreibt der Apok. immer μήτε, niemals μηδέ. Er gebraucht immer ὡς (nie ὡσεί καθώς etc.), ὡσεί ist einigemale von den Handschriften eingebracht[7], ὥσπερ steht einmal, 10,3. Dem Apok. eigentümlich ist der manirierte Gebrauch von ὡς, so z. B. 4,6.(7); 5,11; 6,6; 8,8; 9,7; 13,3; (= 5,6); 14,3


  1. Blaß 207 schlägt vor zu lesen δωσι = δώσει (dann falsch verstanden als δῶσιν) (?).
  2. Das ἵνα gewinnt in diesem Gebrauch fast die Bedeutung von ὅτι.
  3. Auch sonst variieren die Hndschrn. (namentlich ℵ) noch mannigfaltig. Jedoch scheint nirgends ein Grund vorhanden zu sein, einen Indic. Fut. in den Text aufzunehmen.
  4. S. z. B. 1,10.20; 7,16; 9,11; (11,4;) 14,5, beachte auch die Wendungen 15,6 λίνον καθαρὸν λαμπρόν; 19,8 βύσσινον λαμπρὸν καθαρόν; 22,16 ὁ ἀστὴρ ὁ λαμπρὸς ὁ πρώινος.
  5. Beachte noch die Formel μετὰ ταῦτα (9mal, einmal μετὰ τοῦτο).
  6. οὖν steht niemals einfach überleitend, sondern immer folgernd.
  7. 1,14 CP An.; 13,3 Q Rel.; in ℵ 1,17; 16,3.13.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Bousset: Die Offenbarung Johannis. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1906, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bousset-S172.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)