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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze II: Kosme und Rosablanka | |
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Mahnt am Fenster, und die Schwalbe,
Seiner Armut Gast, mahnt Kosme.
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Und die fromme Rosablanke,Die mit goldner Flut der Locken
Möchte alle Schuld bezahlen,
Ist der strengste Gläubger Kosmes.
Zu der Hütte letzter Kammer
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Schleichet bang der alte Kosme,Dort hält er den Schatz des Jammers
Sich im festen Schrank verschlossen.
Eine Locke blonder Haare,
Die Gewande einer Nonne
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Nimmt er weinend aus dem Kasten,Und dann eine schwere Rolle.
Er befestigt sie am Rande,
Und es rollet zu dem Boden
Ein Gemälde, das der Maler
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Unvollendet, halb entworfen.
Unten auf dem Meer der Schatten[1]
Schwankt, umwogt von dunklen Wolken,
Ohne Steuer, ohne Flagge,
Bleich der Kahn des halben Mondes.
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An den Seiten aufwärts wallenOpfersäulen grauer Wolken,
Die den Regenbogen tragen,
Des Triumphes Friedenspforte.
Um des Tores Bogen ranken
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Engel sich, aus rotem Golde,Und von ihren Händen fallen
Purpurrote Morgenrosen.
Anmerkungen des Herausgebers
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_023.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_023.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)