Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze X: Schöpfungsgeschichte des Moles | |
|
Und er rief: „Hernieder steige
In die Tiefe, Azrael!
235
Daß sie dir des Staubes reiche,Bringe ihr des Herrn Befehl!“
Aber alle sieben Kreise
Waren durch und durch belebt,
Daß den Staub er zu sich reiße,
240
Harten Kampf der Geist erhebt.
Als er in der Nacht ausgreifet,
Griff er in ein Pfauennest,
Und den Vogel hochgeschweifet
Steckt im Wolkengurt er fest.
245
Weiter fassend zu ihm schleichetEine Katze augenhell,
Funken sprühen, wenn er’s streichet,
Aus dem glatten Schmeichelfell.
Aus der Wurzel sodann reißt er
250
Belladonna Azrael,Und Fünffingerkraut; der Meister
Wird schon wissen, was ihm fehl.
Eine Purpurschnecke reichet
Ihm sodann das weite Meer,
255
Und aus seiner Höhle steigetBasiliskus zu ihm her.
Und mit diesen Sechsen einet
Er den König, der sich hebt,
Und in roter Schminke scheinet,
260
Wenn Merkur bei Sulphur lebt.
Diese böse Sieben reichet
Klug dem Engel Luzifer,
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_135.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_135.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)