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Erez Hattachtona heißet[1]
Sie und Welt im finstern Kern;

415
Aber Luzifer beweiset

Sich als einen guten Herrn.

Er schickt zu dem zweiten Kreise
Adamah, den Erdgesell,
Daß den Boden er aufreiße

420
Und das Bergwerk ihm bestell;


Wo er hundert Jahre bleibet.
Lilith drang da zu ihm her,
Und mit diesem bösen Weibe
Zeuget Zwerg und Riesen er.

425
Heva lebt im tiefern Kreise

Mit dem Geiste Samael,
Zeugt mit ihm in gleicher Weise
Geister und Dämonen schnell.

Da bevölkert er die Kreise,

430
Wie er wollte, Luzifer,

Ließ er sie zur Arka reisen,
Die die vierte Erde wär.

Und hier fanden sie sich beide,
Und da sie sich hier erkennt,

435
Ward geboren ihrem Leide

Stolz ein Sohn und Kain genennt.

Und nun stiegen nach der Reihe
Um drei Erden still einher
Bis zur Tebhel alle dreie,[2]

440
Unsre Erde, unser Meer.


Adam hier ein Buch aufschreibet,
Was er unten hat gelernt,

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [400] Erez Hatachtona, die untere Erde, die Gegenfüßlererde.
  2. [400] Tebhel, Erde, Welt.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_141.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)