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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XII: Jacopone und Rosarosa | |
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Wallen braun aus dem Barette,
Und sein Bart ist schön geordnet.
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Wenn er im Ornate stehetUnd kreieret die Doktoren,
Fließet ihm die stolze Rede
Gleich dem zweiten Cicerone.
Wüßten das, was er vergessen,
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Manche andre Professoren,Wäre ziehenden Studenten
Öfters aus der Not geholfen.
Und so ganz in Ehren schwebend,
Lebte er in seinem Stolze;
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Seinem Ruhm sind nah und ferneTausend Schüler nachgezogen.
Dunkler Herkunft zu entstreben,
Hat ihn so sein Fleiß erhoben,
Denn nicht seinen Vater kennt er,
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Seine Mutter starb verborgen.
Er begann sein Jugendleben
Mit zwei Brüdern in dem Kloster;
Pietro ward ein Blumengärtner,
Noch studieret Meliore.
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Da er stieg zu dem Katheder,Nahm zum Weib er Rosarosen,
Eine Jungfrau auserlesen,
Eines Arztes Pflegetochter.
Als er ging zur Doktorehre
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Durch der Aula hohe Pforte,War die Züchtge ihm begegnet,
Und er sprach zu ihr die Worte:
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_169.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_169.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)