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Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XII: Jacopone und Rosarosa | |
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Herr, o leite meine Seele
Durch des Sündenmeeres Toben!
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Herr, laß keinen trostlos sterben,Ohne heilge Sakramente,
Laß den Sünder nicht verderben,
Ohne Buß vor seinem Ende!“
An der Zelle Türe stehet
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Dieses hörend Jacopone,Und von Schrecken ganz erbebet
Pochet er und ruft: „Benone!“
Und, die Tür geöffnet, redet
Ernst der Mönch: „O Jacopone,
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Gott hat mein Gebet gesegnet,Daß du bist an diesem Orte!
Doch du hast ein wildes Wesen,
Was willst du mit diesem Dolche?
Deine Haare um dich wehen,
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Kommst du, mich hier zu ermorden?
Oder hast du Rosarosen,
Deine fromme Braut, erstochen?
Fremde Lieb bei ihr erkennend,
Was der Herr verhüten wolle?
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Oder hast du gen dich selberDiesen bösen Stahl erhoben,
Willst in blinder Wut du sterben?
O, du armer Jacopone!
Weh, ich seh Rosarosens
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Mantel deinem Arm entrollet!Rede, rede, du Entstellter,
Gibt dem stummen Schrecken Worte!“
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_193.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_193.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)