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Apo und Meliore

Durch die stillen Straßen schreiten
Apo und Meliore hin,
Gleiche Pfade führen beide
Zu dem Turm, zur Tänzerin.

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Wo das Mondgefild sich breitet

Um des Brandes Trümmer hin,
Ruht ihr Weg, und tief erweitet
Fühlt Meliore seinen Sinn.

Und er spricht zum ernsten Meister,

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Den er bei der Rechten nimmt:

„Selig, wer gleich dir die Geister
Leicht nach seinem Willen stimmt.

Spricht, o Herr! auf welche Weise
Reißest du mich jetzt zur dir?

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Da du heut im lauten Kreise

Also hart begegnet mir?

Da du zürntest mir im Streite,
Sieh, da scheute ich dich nicht;
Jetzo friedlich dir zur Seite

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Alle Kühnheit mir gebricht.


Daß der, den ich erst geleitet
Zu des Pietro Garten hin,

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_244.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)