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Kosme krank – Pietros Garten brennt

Wenn du gleich den Vögeln schwebtest,
Über dir der blaue Bogen,
Unter dir die grüne Erde
Und des Wassers Silberwoge;

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Und du wolltest niedersehen,

Wo du ruhig möchtest wohnen,
Wo du deinem kleinen Neste
Eine Stelle suchen solltest;

Flöhest du der Städte Elend

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Und die Armut eines Dorfes,

Und zögst über Land und Felder
Zu dem stillen Tale Kosmes,

Wo die stillen Bächlein gehen
Durch den Schatten, durch die Sonne,

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Durch die Büsche, durch die Felsen,

Bis zum Garten voller Rosen,

Und du bautest dir dein Nestchen,
Wo die klare Jungfrau wohnet,
Und sie ging dir aus dem Wege,

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Wenn du ruhig brüten wolltest,


Und du sängst ihr an dem Fenster
In des Lorbeerbaumes Krone;

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_277.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)