Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 356.jpg

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Und er winkt mit dem Barette
Und der Herold mit dem Stab,

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Und die schmetternde Trompete

Seiner Rede Schluß angab.

Und nun reiten durch die Masse
Herolde und tuen kund
An der Ecke jeder Gasse,

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Was er sprach, der weise Mund.


Aber aus des Schlosses Bogen
Zieht der Heerwagen der Stadt,
Von acht weißen Stiern gezogen,
Und ein Jauchzen findet statt.

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Denn kein Bürger kann ihn sehen,

Wie aus reicher Bilder Zier
Bologneser Flaggen wehen,
Ohne innre Kampfbegier.

Vor dem Wagen ernsthaft schreiten

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Acht Trompeter, rot und weiß,

Die acht weiße Stiere leiten,
Dann acht Führer rot und weiß.

Übers Volk, wie aus dem Meere,
Sieht man nun den weiten Wagen,

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Ähnlich einer Prachtgaleere,

Mit der hohen Fahne ragen.

Rings mit goldenen Geländern
Er wohl vierzig Reiter faßt,
Haltend an den vierzig Bändern,

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Die sich niederziehn vom Mast,


Der ein silbern Kreuz erhebet,
Das des Lichtes Blick erhellt;

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_356.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)