Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 358.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Auch die Priester auf ihm stehen,
Mit dem heilgen Sakrament

175
Jeden Krieger zu versehen

In dem ehrenvollen End.

Kehrt der Wagen mit dem Heere,
Dann ward gut die Schlacht geschlagen,
Denn des Heeres Mut und Ehre

180
Hänget an dem Fahnenwagen.


Fällt er in des Feindes Hände,
Dann sucht Heil in schnöder Flucht,
Wer nicht in des Lebens Ende
Seiner Schande Ende sucht.

185
Aber wie er in dem Kriege

Ist des Mutes fester Kern,
Wird er nach errungnem Siege
Des Triumphes schönster Stern.

Und von seiner Bühne glänzen

190
Feindeshelme in Trophäen,

Zwischen stolzen Lorbeerkränzen
Die errungnen Fahnen wehen.

Und in seine Spuren weinen
Sklaven, paarweis hart gebunden,

195
Nieder zu den kalten Steinen,

Die den nackten Fuß verwunden.

Auch des Friedens Pracht zu mehren
Zieht er aus mit stolzem Prangen,
Als ein Zeichen reicher Ehren

200
Hohe Gäste zu empfangen.


Gold und Scharlach muß dann wallen,
Weise Männer ihn betreten,

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_358.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)