Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 392.jpg

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[1] Die Höhle, worin Maria den Agnuskastus fand, ist dieselbe, wo die Milch geflossen, wo der Eremit gewohnt, wo Pietro büßete, wo Kosme hin wallfahrtet. Hier stirbt Agnuskastus und wird begraben. Hier stirbt Apone an der Milch.

[2] Die Assassinen stammen von Herodes und seinen Mördern her. Des Tannhus und der Zinga Vater war ein Assassine.

Wo der Alte vom Berg sein Paradies hat, da ist auch der Venusberg. Es ist eine Vorhölle da, wo alle schlummern, die herausgetreten sind.

Apo wird von Moles getrieben, ein Assassine zu werden. Er beweiset seinen Ursprung und ergibt sich ihnen.

Aponus: Entferner aller Schmerzen. Ein Heilbrunn bei Padua, der Stumme reden macht.

Claudian. Jd. VI.

Gehört zu Geryons Orakel. Sueton Tiber 14.

Biondette gibt in ihrem Elend allen stets das Rätsel auf: Aelia Laelia Crispis etc.

Petronio erscheint und erzählt seine Geschichte; trauert über das Schicksal der Stadt, prophezeit den heiligen Dominicus und den Rosenkranz. Wem? Wo?

Die Taubenbauerin träumt dem Jacopone.

[3] Nach der Exequie und dem Begräbnis geht Meliore mit Rosablanka, wo auch Maria di Luca nachher hinkommt. Sie ist in ihn verliebt. Er erzählt ihr die Geschichte, seinen Traum von Biondetten. Nun folgt er ihr nach Haus. Seine Unterhaltung mit dem Alten. Er erzählt ihm, daß er malen wolle eine Madonna und beschreibt sie ihm ganz als jene. Kosme entsetzt sich darüber und zeigt ihm sein Gemälde. Meliore entschließt sich, es heimlich zu vollenden.

Das große Leichenbegängnis der Rosarosa. Ungeheure Verwunderung der Stadt. Man sieht Biondetten unter dem Volke neben Apo. Meliore, der mit Pietro und Jacopone mit der Leiche geht, erblickt sie und wird ohnmächtig. Rosablanka trägt ihn zur Seite nebst Pietro (der Carroccio geht mit der Leiche). Sie tragen ihn nach Biondettens Bronnen.

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [407] Mit dieser Notiz kehrt Brentano wieder zur Vorgeschichte zurück. Nach einer Legende floß auf der Flucht nach Egypten in einer Höhle die Milch der hl. Jungfrau so reichlich, daß sie dieselbe in einen Krug fließen lassen mußte. Brentano konstruiert, daß dies in der Höhle gewesen sei, in der die Vorgeschichte der Romanzen spielt, und läßt Apo, von dem berichtet wird, daß er einen Abscheu vor Milch gehabt habe, von unendlichem Durste gequält, von dieser Milch trinken und an dem Trunke sterben.
  2. [407] Hier passiert dem Dichter eine Verwechslung. Tannhus und Zinga hatten nicht denselben Vater.
  3. [407] Mit dieser Notiz kehrt der Dichter zur Fortsetzung der Romanzen zurück.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Petrus-Verlag G.m.b.H., Trier 1912, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_392.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)