Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 394.jpg

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Oder nicht? (aus Angst). Das Volk zerreißt ihn. – Muß in Bezug kommen mit Apos Geschlecht.

Jacopone erhält in demselben Senat die Erlaubnis, die Kirche zu bauen. Er erwählt den alten Guido und seine Tochter zu Baumeistern. Dieser bricht am Theater ab und entdeckt die gebackenen Steine.[1] Die Kirche wird davon erbaut.

Messer Ulivieri ersticht den Garissendi bei derselben Hinrichtung. Bürgerlicher Krieg. Beigelegt. Ulivieri verbannt, geht in französische Dienste und sendet der Frau Geld, den Turm zu bauen.[2] Sie wirbt Freunde. Diese erzählen sich die Turmgeschichte Asinelli Garissendi.

Rosablanka bleibt gesund von dem Trunk. Sie erzählt ihren Traum. Daß sie auf einem Hügel das Muttergottesbild gesehen bei einer Quelle und viele Kranke gesund werden. Picciola Piatese will eine Kapelle hinbauen. Die Tauben tragen Späne nach dem Hügel. Die Kapelle wird hingebaut, man entdeckt, daß es die Quelle jenes Brunnens ist. Die Linde stirbt.

Meliore malt. Rosablanka liebt ihn noch. Sie schmückt sich mit Rosen, um ihm als Modell zu stehen. Kosme erschrickt darüber, er belauscht sie, als Benone bei ihm ist, er wird rasend und will sie ermorden. Agnuskastus hat ihr Agnus castus in ihren Kranz geflochten, ihr Sinn verändert sich. So oft sie zu ihm will, Farben zu reiben, ruft sie das Kind ab und will Unterricht, lehrt sie aber wunderbare Dinge.

In demselben Zornmoment kommt der Eremit mit seinem Bilde in Kosmes Hütte an. Große Rührung Kosmes. Meliore wird zu seiner Malerei mehr begeistert. Er bringt Grüße von Pietro. Große Freude. Sie ziehen nach Bologna und schmücken das Bild in Pietros Garten mit Rosen.

Auf der Kirche wird der Strauß aufgesetzet. Der Rat ist versammelt. Man nimmt das Bild feierlich auf und bringt es auf den bestimmten Berg. Große Andacht des Volkes. Bei dem Getümmel sieht Meliore Biondetten und

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [407] Aus dieser Notiz und einer früheren „früher war alles von Holz“ müssen wir schließen, daß der Dichter mit [408] dem Brande des Theaters, das aus Holz und Lehmsteinen gebaut war, die Erfindung der Backsteine verknüpfen wollte; durch die Hitze des Brandes waren die Lehmsteine zu Ziegelsteinen gebacken worden, mit denen dann Jacopone seine Sühnekirche erbaute.
  2. [408] Nach Ghirardacci sandte Messer Ulivieri aus der Verbannung an seine Frau Geld, damit sie von demselben einen Trutzturm bauen sollte. Diese gab das Geld an Arme und erwarb sich so einen großen Anhang von Freunden, der ihr eine bessere Wehr erschien, als ein Trutzturm. Als ihr Mann aus der Verbannung zurückkehrte, zeigte sie ihm ihre Armen als den von ihr erbauten Turm.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Petrus-Verlag G.m.b.H., Trier 1912, Seite 394. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_394.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)