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zu schreiten euch erkühnt? Ist es nicht eben so unweise, als wenn man immerdar den Schleier der Zukunft vermessen zu lüften wagt? Getrübt wird durch ein solches Beginnen der Blick, und geschwächt wird der Muth und die Kraft für alles das, was sogleich gethan werden sollte.

2. In den Trümmern der Vergangenheit sich ganz zu vergraben, das ist nicht heilsam! Die Zukunft keck und frevelhaft durchdringen zu wollen, das ist sehr unweise! Besseres, und unendlich Höheres, ist den vernünftigen Wesen bereitet: Ewigkeit, selige Ewigkeit, ist ihre Bestimmung!

3. Nie, liebe Menschen, nie quäle euch jene unweise Wißbegierde, welche die Geisteskraft aufreizt, Alles zu erforschen, was die Zukunft geheimnißvoll in ihrem Schooße trägt. – Das Beste, was sich denken und wünschen läßt, unaufhörlich vorzubereiten, und anzuordnen, das allein ist eurer würdig, und gewährt dem Menschen oft eine himmlische Freude. Bereit sein, zu Allem was kommen wird, oder kommen könnte; das verleiht männlichen Muth, und gewährt uns wahre Ruhe der Seele. Bereit sein, Gutes zu empfahen, ohne es je zu mißbrauchen, weil Mißbrauch auch das Allerbeste verdirbt; bereit sein,

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_025.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)