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Das achtzehnte Kapitel.


Die Verachtung


Es ist etwas Erhabenes und Großes um die Verachtung! In ihr ist jene ewige und edle Mäßigung begründet, die wider alle unweise Übereilung und Übertreibung jeder Art schützt.

Verachten heißt, in der wahrhaften Sprache der Wesen und der Dinge, so viel als: Etwas moralisch vernichten, oder es für seine Person Null und nichtig machen. Verachten heißt: Sich von einem verachtungswürdingen Dinge oder Wesen ein für allemal los und ledig fühlen und erklären; ohne weiter nöthig zu haben, sich ferner darum zu bekümmern; ohne sich ihm widersetzen zu müssen, um es auf einen andern Weg zu leiten, oder es durch Kampf zu zerstören.

Ein solches passives Verhalten und Verachten kann indeß nur da, und so lange, Statt finden, als der Gegenstand der Verachtung es sich nicht einfallen läßt, und wohl gar eigensinnig dabei beharret, uns den Weg der Ordnung und Gerechtigkeit zu erschweren, oder selbst zu versperren. So lange uns die

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_044.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)