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menschlichen Vorstellungen sind also allerdings Etwas; indeß sind sie noch bei weitem nicht Alles! Auch nicht blos eine einzige Ursache, sondern eine Concurrenz von gar vielen Ursachen gehört dazu, um Vorstellungen in’s Leben zu rufen und zu behalten. Dergleichen Ursachen sind z. B. ein eigenthümlicher Körper, ein individuelles Leben, Apperception oder ein geistiges Innewerden, Gedächtniß, u. s. w. Verschiedene Ursachen und Concurrenzen müssen also auch verschiedene Vorstellungen, als Wirkungen derselben, hervorbringen.

Ein bloßer Idealist sollte eigentlich nie irgend Etwas realistisch sehen, hören, anrühren, erkennen oder behaupten wollen; er sollte nie, in einer für ihn so öden Wirklichkeit, weder zu schlafen, noch zu essen verlangen. Um übereinstimmend mit sich selbst zu sein und zu handeln, müßte er immer blos mit sich allein und mit seinen Gedanken vorlieb nehmen; er müßte zu Jedermann sagen: „Du bist nichts; und ich selbst, als Körper, bin nichts; und die ganze Welt ist auch nichts; nur mein Ich allein, das ist Alles!“

Das Subjective und Objective in dieser Welt steht immer in Wechselbeziehung, und zwar in gewissen Qualitäten und Quantitäten, welche die Verhältnisse

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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_125.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)