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Aber: „Bald stimmten ihre Herzen und Sinne auf das innigste zusammen. Es wurden zwischen beiden die Abrede getroffen: Nach sechs Monaten sich in Weimar wieder zu treffen, und dann der Wahrheit, mit gemeinschaftlichen Kräften, zeitlebens zu huldigen. Jedoch Herder, der Unvergleichliche, ach, er starb, noch vor dieser beiderseits so sehnlich gewünschten Vereinigung.“ – So erzählt der Verfasser selbst, mit größter Wehmuth. Noch am 12. September 1803 schrieb indeß Herder Folgendes: „Je vous estime, mon Prince, pour Votre esprit vaste, hardi et original; mais je Vous aime pour Votre coeur et pour Vos principes moraux; ils forment la métaphysique du coeur, pour moi la plus vraie et peut-être l’unique à l’humanité.“[1]


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Der ehrwürdige Reinhard urtheilte über mehrere in den Jahren 1805 und 1806 ihm mitgetheilte Arbeiten des Verfassers unter Andern also: „Man kann nichts Edleres, Heilsameres und Erhabeneres denken,

  1. D. i. Ich verehre Sie, mein Fürst, Ihres so vielumfassenden, kühnen und ureigenthümlich selbstschaffenden Geistes wegen; aber ich liebe Sie auch, Ihres Herzens und Ihrer moralischen Grundsätze wegen. Sie erzeugen eine Metaphysik des Herzens; für mich die wahrste, und vielleicht auch die einzige für die Menschheit.
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Nikolai Abramowitsch Putjatin: Worte aus dem Buche der Bücher. Dresden 1824, Seite VIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Buch_der_B%C3%BCcher_(Putjatin)_v_008.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)