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Worte mit dem russischen Gesandten, Prinz Beloselsky; dann ein Paar mit dem Preussischen und Oesterreichischen, worauf er sich wegbegab.

Der Churfürst ist etwas zurückhaltend in seinem Betragen. Naumann, sein Kapellmeister und Gasmann hatten mir gesagt, daß er so geschickt in der Musik wäre, daß er auf dem Claviere sehr fertig und meisterhaft vom Blatte weg accompagnirte; aber so furchsam wäre, in anderer Gegenwart zu spielen, daß selbst die Churfürstinn, seine Gemahlinn, ihn kaum einmal gehört hätte. Seine Lieblingsneigung ist der Tanz, und seine Unterthanen und der Hof ahmen ihm darin nach.

Als der Churfürst das Vorzimmer verließ, eilte jeder eine Seitentreppe hinauf ins Zimmer der Churfürstinn. Ich hatte die Ehre Ihro Durchlauchten vorgestellt zu werden, als sie vorbey zur Tafel ging. Sie ist groß und mager, ihr Gesicht blühend wie Rosen, und ihre Miene voll starker Züge der Heiterkeit.

Nach Tische erwies mir Herr Osborn die Ehre, mich zu Besuchen bey allen auswärtigen Ministern und verschiedenen Standespersonen mit sich herum zu führen.

Es war eben damals ein Engländer, Namens Tunnerstick, zu Dresden, aus Peel in Dorsetshire