Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/268

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Die ganze Mozartische Familie war vorigen Sommer zu Salzburg. Der Vater ist schon lange Zeit im Dienste dieses Hofes, und der Sohn ist nun auch darin aufgenommen. Der Letzte komponirte zu Mayland eine Oper auf das Beylager des Erzherzogs mit der Prinzessinn von Modena und sollte abermals eine für dasselbe Theater, auf dieses künftige Carnaval setzen, ob er gleich nicht älter ist, als sechzehn Jahr.[WS 1] Ein Brief vom letzten November (1772) berichtet mir, daß dieser junge Mann, der durch seine Wissenschaft in der Musik und Kunst im Spielen als Kind ganz Europa in Verwunderung setzte, noch immer ein grosser Meister auf seinem Instrumente ist. Mein Correspondent ging nach seines Vaters Hause, um ihn und seine Schwester Duetts auf einem Claviere spielen zu hören. Allein sie ist itzt schon auf ihrer höchsten Spitze, und das ist kein Wunder, „und“ sagt der Verfasser des Briefes, „wenn ich nach der Musik, die ich von seiner Komposition im Orchester hörte, urtheilen darf, so ist er ein Beweiß mehr, daß frühzeitige Früchte mehr ungewöhnlich als vortreflich sind.“

Die berühmtesten Musikalienhandlungen in Deutschland, sind zu Nürnberg. Nur in dieser Stadt sticht man Noten in Kupfer.[H 1] In andern

Anmerkungen (H)

  1. In Braunschweig, in Hamburg und Leipzig und an viel andern Orten mehr, ist wirklich ebenfalls [263] viel gestochen worden. Freylich itzt, da der schöne breitkopfische Notendruck bequemer, etwas wohlfeiler und fast durchgängig leserlicher ist, als der Notenstich, leiden die Kupferstecher darunter, die nicht viel mehr als dergleichen Arbeiten zu machen wissen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Jahn