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Seite:Charles Dickens Der Weihnachts-Abend.djvu/59

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schroffen, rauhen Züge seiner spätern Jahre, aber schon fing es an, die Zeichen der Sorge und des Geizes zu tragen. In seinem Auge brannte ein ruheloses, habsüchtiges Feuer, welches von der Leidenschaft sprach, die dort Wurzel geschlagen hatte, und zeigte, wohin der Schatten des wachsenden Baumes fallen würde.

Er war nicht allein, sondern saß neben einem schönen jungen Mädchen in Trauerkleidern. In ihrem Auge standen Thränen, welche in dem Lichte glänzten, das von dem Geist vergangener Weihnachten ausströmte.

„Es ist ohne Bedeutung“, sagte sie sanft. „Ihnen von gar keiner. Ein anderes Götzenbild hat mich verdrängt; und wenn es Sie in späterer Zeit trösten und aufrecht erhalten kann, wie ich es versucht haben würde, so habe ich keine gerechte Ursache zu klagen.“

„Welches Götzenbild hätte Sie verdrängt?“ erwiderte er.

„Ein goldenes.“

„Dies ist die Gerechtigkeit der Welt!“ sagte er. „Gegen nichts ist sie so hart, wie gegen die Armuth; und nichts tadelt sie mit größerer Strenge, als das Streben nach Reichthum.“

„Sie fürchten das Urtheil der Welt zu sehr“, antwortete sie sanft. „Alle Ihre Hoffnungen sind in der einen aufgegangen, vor diesem engherzigen Vorwurf gesichert zu sein. Ich habe Ihre edleren Bestrebungen eine nach der andern verschwinden

Empfohlene Zitierweise:
Charles Dickens: Der Weihnachts-Abend. Übersetzt von Julius Seybt. G. Grote, Berlin 1877, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charles_Dickens_Der_Weihnachts-Abend.djvu/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)