Seite:Christliche Symbolik (Menzel) II 278.jpg

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fand. Als dieser aber die Blutflecken nicht auswaschen konnte, ahnte er, dass es ein Kleid sey, das kein Sünder tragen dürfe und gab es dem Meere zurück. Ein Wallfisch verschlang den Rock, wurde aber vom jungen Orendel gefangen. Orendel war ein Sohn des Königs Eigel von Trier und ausgefahren, um die schöne Brida, die Herrin des heiligen Grabes, zu freien. Allein er litt im Klebermeer Schiffbruch, entkam nackt und bloss und diente nun bei einem Fischer, mit dem er den Wallfisch fing. Mit dem Rock angethan, hat er übermenschliche Kraft, siegt in jedem Kampfe, gewinnt auch die schöne Königin, erfährt aber durch einen Engel, wessen das Kleid gewesen, das er trage, und entsagt sofort allem irdischen Glück, und sowohl er als Brida widmen sich dem Himmel. So kam der heilige Rock nach Trier. Vgl. die Sage vom heiligen Rock, herausg. von H. von der Hagen, 1844. Nach Anderen war es die heilige Helena, Mutter Constantins des Grossen, die den heiligen Rock nach Trier brachte.

Ein schönes altes Kirchenlied lautet:

Qui coelos implet lumine
Ornat quoque sideribus
Et quem adorant angeli,
Vestitu privant milites.

Qui vestit volatilia
Diversisque coloribus
Et ornat agros roseis,
Ipse privatur vestibus.
 
Precamur ergo cernui
Te creatorem saeculi,
Jam sic privatus vestibus
Nos indue virtutibus. Amen.


Rohrstab,

Sinnbild der Gebrechlichkeit. Aegypten soll wie ein Rohrstab zerbrochen werden. 2. Könige 18, 21. Jesaias 36, 6. — Ein Rohrstab, dem Heiland zum Spott als Scepter in die

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_278.jpg&oldid=- (Version vom 22.3.2023)