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Bilde von Schongauer in Colmar. Kunstblatt 1841. S. 26. 1846. S. 170. Und auf einem Bilde von Botticelli, thronend, von Engeln mit Lichtern umringt, die sie mit Rosen kränzen. Kugler, Berliner Museum S. 31.

Die sieben Freuden Maria’s werden als sieben Rosen besungen. Görres, Volks- und Meisterlieder S. 319. Eben so alle ihre Tugenden ihr zum Rosenkranz geflochten. Marian. Liederschatz. Augsb. 1841. S. 385. Neben einem Muttergottesbild bei Lucca wachsen Rosen, die hoch verehrt werden, weil einst hier ein stummer Hirtenknabe eine Rose brach und durch ihren Duft die Sprache wieder bekam. Gumppenberg, marian. Atlas Nr. 338. Rosa rubiginosa, die Rost- oder Weinrose, soll die rostfarbene Unterfläche ihrer Blätter von den Windeln erhalten haben, die Maria einst auf dem Strauch trocknete. – St. Joscio, Mönch zu St. Omer, starb in Ecstase, weil er die Madonna so sehr liebte; da wuchsen aus seinem Munde fünf Rosen mit den Buchstaben[WS 1] M, A, R, I, A. Man hat in einem Bilde jedem Buchstaben noch einen Satz hinzugefügt, es sind die Anfänge fünf berühmter Mariengebete: MagnificatAd DominumRetribueIn convertendoAd te levavi. Emmeran, Glorie der Jungfrau S. 164.

Wegen des sogenannten Rosenwunders ist die Rose Attribut der heiligen Elisabeth. Diese heilige Fürstin von Hessen und Thüringen pflegte in eigner Person den Armen und Kranken Brodt zu bringen. Ihr Gemahl sollte es nicht wissen. Als er ihr aber einmal mit dem Korbe am Arm begegnete und sie frug, was sie trage, sagte sie in der Verwirrung: „Rosen.“ Er deckte den Korb auf und siehe, es waren Rosen. Das Nämliche berichtet die Legende von der heiligen Casilda in Toledo und von der heiligen Rosa von Viterbo. – So brachte auch einmal die fromme Frau Ada einen Aussätzigen in’s Haus und legte ihn sogar in das Bett ihres Gemahls, um ihn zu pflegen. Als dieser Gemahl aber heimkam, davon hörte und zornig nach seinem Bette eilte, fand er es nur voll Rosen. Thomas Cantipr. de apibus II. 25.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage: 'Buchsaben'
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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_282.jpg&oldid=- (Version vom 7.1.2023)