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Nidda. Grimm, deutsche Sagen II. 362. Die Eselswiese bei Querfurt hat den Namen von einem Esel, der hier stetig wurde und den heiligen Bruno nicht weiter tragen wollte, weil ihm Unglück drohte. Grimm, deutsche Sagen II. 369.

Der Esel ist in den allegorischen Darstellungen des 17ten Jahrhunderts oft Sinnbild der Fleischlichkeit, des rohen Sinnenmenschen. Der Esel wird reichlich gefüttert und geputzt, indess die „arme Seele“ verhungert und erfriert. Oraei, eicones mysticae. Francof. 1610. p. 37 f.


Espe.

Von der Espe sagt die Legende, sie habe sich stolz geweigert, sich gleich allen andern Bäumen vor Christo zu verneigen, und zur Strafe dafür müssten seitdem ihre Blätter unaufhörlich zittern. Dieser unermüdeten Bewegung wegen glaubte man ehemals auch, ein Wanderer werde niemals müde, wenn er einen Stab von Espenholz bei sich trage.


Essig,

Sinnbild der lieblosen Welt. In einem alten Charfreitagsliede sagt Christus zur Welt: „Ich gab dir das Blut meines Weinstocks, und du hast mir dafür nur Essig gegeben.“ Fortlage, christl. Gesänge S. 87.


St. Eugenia,

eine vornehme und sehr gelehrte Heidin, die sich zum Christenthum bekehrte und das bitterste Elend, endlich den Martertod allem Glanz und Ruhm vorzog. Surius zum 25. Dezember. Calderon hat die Legende auf’s Geistvollste behandelt in seinem Drama El Josef da los mugeres (Joseph unter den Weibern). Die Heilige wird von den edelsten Jünglingen zur Gattin begehrt wegen des grossen Ruhmes ihrer Gelehrsamkeit und Schönheit. Ihr feurigster Liebhaber Aurelio aber fällt im

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_256.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)