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an den blasenden Wind denken. Am Blasiustage konnte man sich vor Halsweh bewahren, wenn man sich durch den Priester in der Kirche zwei brennende Kerzen kreuzweis über den Hals halten liess. Schmeller, bayr. Wörterb. I. 238. Auch St. Ursicinus gilt als Patron des Halses, weil, nachdem ihm der Kopf abgeschlagen war, zwei Palmen aus seinem Halse wuchsen. Die Aebtisin Edeltrudis hatte in ihrem heiligen Stande unaufhörlich Halsschmerzen, ertrug sie aber mit Freude, um für die Eitelkeit zu büssen, mit der sie vorher Gold und Geschmeide am Halse getragen hatte. Geschichtsspiegel, Nürnberg 1654, S. 379.


Hammer.

Gott selbst schwingt den Hammer, um Babylon zu zerschmettern. Jeremias 50, 23. Babel selbst war ein Hammer über die Völker, aber Gottes Hammer ist noch stärker und zerbricht ihn, ebend. 51, 20. — Der Hammer gehört auch zu den Passionswerkzeugen Christi und ist Attribut des heiligen Reynold, weil er Cöln baute, des heiligen Marinus, weil er Rimini baute, des heiligen Eligius, der ein Goldschmied war.


Hand.

Die Hand Gottes kommt oft in der heiligen Schrift vor. „Die Welt ist seiner Hände Werk.“ Jesaias 66, 2. „Herr, deine Hand ist erhöht,“ ebend. 24, 11. „Des Herrn Hand ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte,“ ebend. 59, 1. Die Hand des Herrn ist’s, die das schreckliche mene thekel phares an die Decke des Belsazarsaals schreibt. Daniel 5, 25. In der Offenbarung Johannis 1, 16. ist die rechte Hand Gottes mit sieben Sternen umgeben. Die älteste christliche Kunst, die es noch nicht wagte, Gott Vater in menschlicher Gestalt aufzufassen, um ihn nicht zu erniedrigen, begnügte sich mit dem naiven Sinnbilde der Hand, um seine Allmacht auszudrücken. Eine Hand, aus den Wolken hervorgereckt und

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_368.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)