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Jahr.

Das Kirchenjahr beginnt mit dem Advent und schreitet fort durch den Winter zum Sommer, durch Nacht zum Licht, durch Leiden zum Siege, durch Tod zum Leben, durch Armuth zum Reichthum. Die lange Nacht des Winters, in welche die Geburt Christi fällt, bedeutet das Heidenthum und die alte Nacht der Sünde. Es ist die Weihnachtszeit. Der Frühling, in welchen das Wirken, Leiden und Sterben des Heilands fällt, bedeutet das Erlösungswerk. Es ist die Osterzeit. Der Sommer, in welchen die Himmelfahrt und Ausgiessung des heiligen Geistes fällt, bedeutet den vollendeten Sieg des Lichts. Es ist die Pfingstzeit. Der Herbst endlich, in den die Reife der geistigen, wie der irdischen Saaten fällt, bedeutet das letzte Gericht, den Tod des Zeitlichen und den Gewinn des Ewigen, zugleich aber den letzten Triumph der Kirche. Es ist die Zeit der Kirchweihe. Vgl. Durandi, rationale offic. VI. 1. 11. In dem schätzbaren Werke ist von Friedrich Strauss, das evangelische Kirchenjahr 1850, jene altkatholische Symbolik des Kirchenjahres einsichtsvoll gewürdigt, jedoch glaubte der Verfasser als Protestant, was

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Erster Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_I_426.jpg&oldid=- (Version vom 14.9.2022)