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Seite:Conradus Pfettisheims Gedicht über die Burgunderkriege.djvu/018

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Dar noch zuor nehsten summer zyt
Begund man wider reysenn,
Es wordent gar vill armer lütt,
Ouch wittwen vnde weisenn.

195
Gar bald gewann man etlich slosß

In einer kurtzen wyle,
Gransen, blamont mit keim verdrosß,
Dar zuo ein statt hieß lyle[1].

Disen nutz gewann er dor an,

200
Der hertzog von burgunde,

Als seit gar mancher clappermann[2]
Wie wol er kriegen kunde.

Die vnsern komen frisch zuo huß,
Es was jn wol hergangenn,

205
Dar zuo so bleib jr wenig vß,

Ouch was ir keir gefangenn.

Sü lobten got von hymmelrich
Mitt siner werden güte,
Das er so gar genediclich

210
Die vnsern hatt behüte.

                                                  
Dar noch zoh hertzog karle ein fart
Vnd wolt die swytzer bröugen[3].
Man meint, er wolt gon mimpelgart,
Gar bald ward er sich öugenn[4].

215
Als man gransen gewunnen hat,

Man macht sich hin zuo strossen.
Vmb sicherung ließ man in der stat
Vierhundert Eydgenossen.


  1. Grandson wurde am 30. April 1475 erobert (Schilling I, 219), Blamont am 9. August (Schilling I, 260), L’Isle zwischen dem 18. und 20. Juli (Schilling I, 247). Vielleicht verwechselt der Dichter Grandson mit Granges, das am 25. Juli gewonnen wurde (Schilling I, 248).
  2. = Schwätzer.
  3. = verspotten, grosstun. Schweiz. Idiotikon V, 516, 519. Die Konstruktion ist sonderbar.
  4. = zeigen.